Freitag, 30. März 2012

Der Hiroshima-Salon mit Sachiko Hara (+Spezial - Cosplay-Karaoke)

Heute möchten wir Ihnen eine interessante Veranstaltung vorstellen, die regelmäßig in Hannover stattfindet. Es handelt sich um den Hiroshima-Salon, der von Sachiko Hara veranstaltet wird. Als Bühnenschauspielerin konnte Hara-san schon viele Erfolge feiern. Seit 2009 ist sie festes Mitglied am Schauspiel Hannover, wobei sie auch vorher schon Gastauftritte in Hannover hatte. 
Auch unserem Verein ist Hara-san im letzten Jahr beigetreten infolge eines Interviews, das sie mit unseren Vorsitzenden Setsuko Poetzsch und Georg-Günther Thürnau sowie einigen unserer Mitglieder führte. Zusätzlich zum Theater präsentiert Sachiko Hara nun schon seit über einem Jahr den Hiroshima-Salon. Die Themen sind vielfältig, es geht um die Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Hiroshima, sowie um die Katastrophen die Hiroshima und Fukushima erschütterten. Hara-san erzählt von ihrem Besuch bei der Gedenkstätte Hiroshimas und dem Strahlenzentrum, Begegnungen mit verschiedensten Menschen aus Deutschland und Japan oder wie sie sich im letzten Sommer mit einem Geigerzähler auf eine Reise durch Japan machte.


Das Videomaterial der Interviews, ihren Japanreisen, sowie Aufnahmen aus Hannover dient in der Veranstaltung als begleitendes audio-visuelles Medium. Unterstützt wird Hara-san während der gesamten Veranstaltung von dem jungen Schauspieler Yannik Böhmer, der unter anderem auch für Kamera und Video verantwortlich ist. Des Weiteren kommt die Künstlerin beim Hiroshima-Salon auch mit Gästen ins Gespräch, die ihre persönlichen Erlebnisse in Zusammenhang mit den Katastrophen erläutern.
Genau 26 Jahre wird es am 26. April 2012 her sein, dass die nukleare Katastrophe in Tschernobyl stattfand. Zu diesem Gedenken wird an diesem Datum der nächste Hiroshima-Salon stattfinden. Als Gäste werden sprechen, die ukrainische Akkordeonistin Tatjana Bulava, die den Reaktorunfall von Tschernobyl in Kiew miterlebte, sowie der Autor Nis-Momme Stockmann, der nach dem Unglück von Fukushima durch Japan reiste.

Im Zentrum des Events steht immer die Frage, was wir in Hannover für den Frieden und für die Menschen tun können.
Auflockerung findet in der Veranstaltung oft durch gemeinsames Singen statt, sei es in Form eines ukrainischen Volksliedes in Begleitung von Tatjana Bulavas Akkordeon oder eines Animesongs. Denn auch moderne Themen wie japanische Animationsfilme und ihre Fans wurden schon thematisiert. Bei dieser bunten Mischung schafft es Sachiko Hara einen umfangreichen Abend zu gestalten, der gleichzeitig nachdenklich, ernst, lustig, visuell, musikalisch, grotesk und lehrreich ist.
 

Rückblick: Hiroshima-Salon Spezial - Cosplay-Karaoke

Am 26. März 2012 wurde im Rahmen der Montagsbar des Schauspiel Hannover ein spezieller Hiroshima-Salon mit dem Thema "Cosplay-Karaoke" veranstaltet. Dieser fand nicht wie üblich im Ballhof Zwei, sondern in der Cumberlandschen Galerie statt.
Als Gäste waren neben Tatjana Bulava diesmal als Mangacharaktäre verkleidete Jugendliche eingeladen. Auch Sachiko Hara und Tatjana Bulava traten im Cosplay auf.

In einer kurzen Einleitung berichtete Hara vom Beginn des Jugendaustausches zwischen Hannover und Hiroshima, welcher durch die Hilfe des Präsidenten der International Youth Association Hiroshima und Überlebenden des Atombombenabwurfs Toshihiko Hayashi ins Leben gerufen wurde. Dann beendete sie die Einführung mit den Worten: "Heute singen wir für den Frieden". 

Yannik Böhmer und Sachiko Hara auf der Bühne
Gleich als erstes gaben Hara-san und Yannik Böhmer in einem zweisprachigen Wechselgesang den Openingsong der Animeserie Digimon zum Besten. Es folgten diverse Animesongs in deutscher und japanischer Sprache, sowie japanische Pop- und Rockmusik gesungen von Cosplayern, alleine oder in Gruppen. Eine Videoprojektion an die dahinterliegende Wand trug auch hier zur visuellen Unterstützung bei.

Zwischendurch kam Hara-san immer wieder mit den Cosplayern ins Gespräch und fragte sie über ihr Hobby als Cosplayer, ihr Interesse an Japan, sprach über verschiedene Anime-Serien oder persönliche Erfahrungen in Bezug auf die Katastrophe von Fukushima.

Etwas später wurde auch noch ein kurzer Film gezeigt, den Hara-san eine Woche zuvor in Hannover aufgenommen hatte. Es handelte sich um ein Taiko-Konzert welches von Mittelschülern aus der Gemeinde Ogatsu gegeben wurde. Ogatsu wurde infolge des Tôhoku-Erdbebens im März 2011 sehr stark zerstört. Die Schüler, die in verschiedenen Städten Niedersachsens zu Gast waren, bastelten ihre Trommeln aus alten Autoreifen und Klebeband zusammen, ein Fakt der jedoch bei dem unglaublichen Klang der Instrumente in keinster Weise spürbar war. Umso mehr war man von den Schülern und ihrer kraftvollen Musik begeistert.

Insgesamt war es ein sehr lustiger Abend, an dem alle Zuschauer viel gelacht haben. Besonders schön war es sicherlich für jene Besucher, die die Lieder der Animeserien noch aus ihrer Kindheit kannten und mitsingen konnten. Hara-san ist es gelungen durch die Auswahl des Themas vor allem junge Leute als Publikum zu gewinnen. Genauso auf ihre Kosten kamen aber auch alle Japanfans und Japaninteressierte. 
Den Abschluss feierten wir mit einem Lied, dass alle gemeinsam sangen. Als Sachiko Hara einen der Schüler aus Ogatsu nach seinem Lieblingsanime fragte, antwortete dieser One Piece. Aus diesem Grund wurde als letztes das Titellied aus diesem Anime gesungen. Danach sagten die Cosplayer noch ein paar Grußworte in die Kamera, welche mittels YouTube demnächst nach Japan übermittelt werden sollen. 
Für diejenigen, die des Japanischen mächtig sind, kann man die Schilderungen der Künstlerin selbst auch in ihrem eigenen, sehr interessanten Blog nachlesen:



Nächster Termin: Di 05.06.2012, 19:30 Uhr, Ballhof Zwei, Knochenhauerstr. 28

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